Kamp-Lintfort. 55 Mädchen und Jungen probieren beim MakerLab der Hochschule in Kamp-Lintfort etwas aus. Dabei sollen die Kinder eine wichtige Erfahrung machen.
Da hatte sich der siebenjährige Philipp ganz schön was vorgenommen. Sein Miniatureiffelturm sollte genauso aussehen, wie das dreidimensionale Modell, das vor ihm stand – und das hatte es ganz schön in sich. „Das kriege ich schon hin. So schwer ist das nicht“, sagte er zuversichtlich und griff wieder zum 3D-Druckstift, denn mit diesem werden die kleinen Eiffeltürme erstellt.
Philipp war einer von 55 Jungen und Mädchen, die am Wochenende am MakerLab der Hochschule Rhein-Waal teilgenommen haben. Zum zweiten Mal hat die Hochschule diesen zweitägigen Workshop angeboten, bei dem Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren spielerisch an das handwerkliche Arbeiten herangeführt wurden.
Fürs Basteln steht ein Rohstoff zur Verfügung
„Die Kinder sollen die Erfahrung machen, was sie eigentlich alles selbst herstellen können“, erklärte Karsten Nebe, Professor und Direktor des FabLabs. Tüfteln, bauen, selber machen lautete die Devise und dabei sollte es gar nicht unbedingt nur um die moderne Technik gehen, die auf dem Campus vorhanden ist. „Wir haben viele Aktionen mit Holz vorbereitet, um auch zu zeigen, dass nicht alles am Computer entsteht“, sagte Nebe.
Es gab insgesamt 20 Stationen, an denen unter anderem Holzmurmelspiele, Uhren mit leuchtenden Ziffern oder Vogelhäuser gebaut wurden. Angeleitet wurden die Kinder und Jugendlichen dabei von 17 Studenten der Hochschule, die den Workshop vorbereiteten. Besonders beliebt war der Holzkicker. In dieser Gruppe wollten am Anfang die meisten Kinder mitmachen. Nachdem der Rahmen des ersten Tischkickers fertig war, ging es an die Feinarbeiten: Mit der Säge mussten die Kickerstangen auf die richtige Länge gesägt werden. Unter Aufsicht durften die Kinder selbst an Säge und Bohrer. „Alle sind sehr motiviert und konzentriert bei der Sache“, sagte die 20-jährige Meike Schult, die die Gruppe beaufsichtigte.
Studenten helfen, wenn es mal Fragen gibt
Das mussten sie auch sein, schließlich mussten die Löcher perfekt gegenüberliegen, damit das Spiel am Ende auch funktioniert. In einer anderen Ecke des FabLabs konnten die Kinder derweil T-Shirts ganz individuell bedrucken und die Elektrik hinter dem Geschicklichkeitsspiel „Dr. Bibber“ kennenlernen.
Zurück zu Philipp: Der malte mit dem heißen Plastik zunächst die Umrisse der Schablone nach. Die hartgewordenen Teile mussten später zusammengesetzt und verklebt werden. Fingerspitzengefühl war da gefragt. Hilfe bekam er dabei von den Studenten Omed Abed und Ole Langenbach. Sie zeigten den Kids, wie der Stift gehalten werden muss, damit auch wirklich dünne Plastikfasern entstehen.
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