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Emmerich: 45 Besucher feierten die Christmette in Aldegundis

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Christmette auf Abstand in Emmerich: Nur 45 Besucher waren bei der Christmette in Aldegundis an Heiligabend.

Christmette auf Abstand in Emmerich: Nur 45 Besucher waren bei der Christmette in Aldegundis an Heiligabend.

Foto: Thorsten Lindekamp / Funke Foto Services GmbH

Emmerich  Unter strengen Auflagen fand an Heiligabend in der St.-Aldegundis-Kirche in Emmerich die Christmette mit nur 45 Besuchern statt.

Während die Evangelische Kirchengemeinde Emmerich und die St. Vitus-Pfarrei ihre Weihnachtsgottesdienste abgesagt hatten, wurden Präsenzgottesdienste in der Seelsorgeeinheit St. Christophorus/St. Johannes der Täufer unter Coronabedingungen angeboten. Hieß konkret: Besuch nur nach Anmeldung, im Gotteshaus Abstand einhalten, Gesangsverbot und Maske tragen auch in der Kirchenbank.

Unter all diesen Auflagen fanden sich in St. Aldegundis 45 Besucher zur Christmette in Emmerich ein, die von Dechand Bernd de Baey zelebriert und musikalisch von Kantor Stefan Burs (Orgel, Gesang) und Edgar Lutke (Trompete) stimmungsvoll untermalt wurde. "Wir feiern stellvertretend für die, die heute nicht hier sein können", sagte de Baey zu Beginn der Messe, die der überschaubaren Gemeinde ein Stückchen Normalität in alles andere als normalen Zeiten bescherte.

Kein Weihnachten wie sonst

In seiner Predigt thematisierte de Baey das Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi: "Der Kern des Weihnachtsfestes, die Geburt des Gottessohnes, ist ein Geheimnis. Ohne Geheimnisse können wir nicht leben." In der Situation der großen Unsicherheit, in der sich die Menschen befänden, brauche es Gelassenheit, Kraft und Vertrauen. Vielleicht biete die Corona-Krise mit diesem stillen Weihnachtsfest ja auch eine Chance, dass Gott den Menschen näher komme.

Zu schaffen gemacht haben dürfte den Gläubigen vor allem das Gesangsverbot. Keine "Stille Nacht" am Ende der Christmette, nicht mal instrumental - das war wirklich ein ganz anderes Weihnachten.

Hauspredigt an 3500 Haushalte verteilt

Pfarrer Dr. Martin Neubauer hatte an die rund 3500 evangelischen Haushalte in Emmerich seine Hauspredigt verschickt mit einer Anleitung, auch ohne Pfarrer daheim den Heiligabendgottesdienst zu begehen. "In Zeiten der Corona-Pandemie wäre es unklug, sich mit vielen anderen Menschen zu versammeln", so die Auffassung Neubauers: "Weihnachten ist das Fest, das alle Christen dieser Welt wie kein anderes im Herzen tragen und alle miteinander vereint. Ob laut oder leise, bewegt oder still, bunt oder ganz schlicht. Es kommt auf die Botschaft an, die uns vor 2000 Jahren verkündet wurde und die wir Jahr für Jahr wiederholen, damit ihr Glanz nicht verblasst."

In seinem Manuskript ging Neubauer auf das Lukas-Evangelium ein: Maria behielt und bedachte alles in ihrem Herzen, und die Hirten erzählten überall, was sie gesehen hatten: "So entsteht Glaube. Und so werden Glaube, Vertrauen und Hoffnung weitergegeben. Was uns am Herzen liegt, was uns bewegt, das schenkt uns die Kraft, die wir brauchen, um im Leben zu bestehen, um die schönen, aber auch die schweren Zeiten einzuordnen, zu verarbeiten und sie mit Sinn zu erfüllen."

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